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Montag, 31. Oktober 2016

Copacabana-Flash *** Die Verlierer von Olympia 2016 in Rio de Janeiro


Die Verlierer von Olympia 2016 in Rio de Janeiro



Da helfen auch keine Stoßgebete. Brasilien braucht dringend Reformen. Ob die allerdings von der derzeitigen Regierung in Angriff genommen werden? 
Absteiger Brasilien
Vom Hoffnungsträger zum Sorgenkind
Kurz vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro durchlebt Brasilien die tiefste Krise seiner jüngeren Geschichte. Sinkendes Wirtschaftswachstum, Skandale und Korruption schockieren das Land.
Noch vor wenigen Jahren war Brasilien der Aufsteiger schlechthin. Die Wirtschaft boomte und wuchs um sieben Prozent im Jahr. Brasilien hatte den beliebtesten Präsidenten der Welt, Lula da Silva, mit Zustimmungswerten um die 80 Prozent. Und bald würde die ganze Welt auf das Land blicken. Erst 2014 die Fußball-Weltmeisterschaft und dann 2016 die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro.

Doch es sollte ganz anders kommen. Die weltweite Wirtschaftskrise erreicht auch Brasilien. China fragt weniger Rohstoffe nach, der Ölpreis sinkt und die regierende Arbeiterpartei hat es versäumt die Wirtschaft zu modernisieren. 

Zwar haben da Silva und seine Nachfolgerin Rousseff mit milliardenschweren Sozialprogrammen rund 30 Millionen Brasilianer aus bitterer Armut befreit. Doch fehlende Reformen in der Bürokratie, in der Infrastruktur und dem Rentensystem holen Brasilien heute ein: ein Minuswachstum von 3,8 Prozent im vergangenen Jahr, die Inflationsrate liegt bei über 10 Prozent und Millionen Brasilianer haben ihren Job verloren.

Korruption - die Krake, die alles durchdringt

Gleichzeitig schockierte der Korruptionsskandalum den halbstaatlichen Ölkonzern Petrobras das Land. Die Ermittlungen deckten in den vergangenen Monaten schmerzhafte Wahrheiten auf. Petrobras war jahrelang ein Selbstbedienungsladen für Abgeordnete zahlreicher Parteien, auch der regierenden Arbeiterpartei, weshalb sich mehr als 50 hochrangige Politiker einem Verfahren stellen müssen. Sie sollen Schmiergeldzahlungen in Milliardenhöhe bei der Vergabe von Aufträgen von Petrobras an Bauunternehmen kassiert haben.

"Tschüss meine Liebe". Viele Brasilianer waren unzufrieden mit Dilma Rousseffs Politik und freuten sich über ihre Suspendierung.
"Tschüss meine Liebe". Viele Brasilianer waren unzufrieden mit Dilma Rousseffs Politik und freuten sich über ihre Suspendierung.
Die Wirtschaftskrise und der Petrobras-Skandal haben in den vergangenen Monaten Millionen von Brasilianern auf die Straße getrieben. Immer wieder demonstrierten sie gegen die Regierung. Die konservative Opposition nutzte die Gunst der Stunde, organisierte Mehrheiten im Kongress und leitete ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsidentin Rousseff ein. Sie soll im Staatshaushalt getrickst haben, Korruption wird ihr nicht nachgesagt. Vize-Präsident Michel Temer übernimmt ihr Amt. Damit wird er die Olympischen Spiele am 5. August in Rio de Janeiro eröffnen. Ob Rousseff endgültig abgesetzt wird, entscheidet sich wohl erst nach den Spielen.

Reformen sind dringend notwendig

Interimspräsident Temer soll es nun richten. Doch er präsentierte ein Kabinett, das ausschließlich aus weißen Männern besteht. Keine Frauen, keine Schwarzen. Es ist die alte, konservative Elite, die im 200 Millionen Einwohner zählenden Schmelztiegel Brasilien wieder nach der Macht gegriffen hat.
Ein Reformschub ist dringend notwendig. Das Gesundheitssystem liegt am Boden. Das Zika-Virus hat Brasilien kalt erwischt. In den staatlichen Krankenhäusern fehlt es an Geräten und Kapazitäten.Nicht besser sieht es bei der Bildung aus.


Ein Lehrer an einer staatlichen Schule verdient umgerechnet keine 600 Euro im Monat. In den Gebäuden bröckelt der Putz, und die Dächer sind undicht. In vielen Schulen in Rio de Janeiro findet seit März kein Unterricht statt, weil die Lehrer streiken. Schüler besetzen ihre Schulen, um für bessere Lernbedingungen zu demonstrieren.

Gewalt und Kriminalität steigen wieder an

© Philippe GuinetZDF-Korrespondent Andreas Wunn und sein Team begleiten eine Polizeipatrouille in einer Favela in Rio de Janeiro
ZDF-Korrespondent Andreas Wunn und sein Team begleiten eine Polizeipatrouille in einer Favela in Rio de Janeiro
Gewalt und Kriminalität steigen in weiten Teilen Brasiliens wieder an. Auch in Rio de Janeiro gibt es mehr Überfälle und mehr Morde. Die sogenannte Befriedung von rund 40 Favelas vor der Fußball-WM 2014, mit der die Drogengangs vertrieben und eine feste Polizeipräsenz installiert werden sollte, hat nicht den erhofften Durchbruch gebracht. In vielen dieser Armenviertel gehen Gewalt und Drogenhandel weiter.


Der Sicherheitssekretär von Rio de Janeiro bestätigte dem ZDF im Interview, dass der Anstieg der Kriminalitätsstatistik auch mit der Wirtschaftskrise zusammenhänge. Dem Bundesstaat Rio de Janeiro stehen weniger Finanzmittel zur Verfügung, insgesamt sind weniger Polizisten als bisher auf der Straße.

Es ist ein tristes Bild, das das Olympialand in diesen Tagen abgibt. Die brasilianischen Klischees - Strand, Sonne, Samba, Fußball, Caipirinha - sie wirken plötzlich matt und aufgesetzt.

Da helfen auch keine Stoßgebete. Brasilien braucht dringend Reformen. Ob die allerdings von der derzeitigen Regierung in Angriff genommen werden? 

Copacabana-Flash *** Die Verlierer von Olympia 2016 in Rio de Janeiro


Die Verlierer von Olympia 2016 in Rio de Janeiro



Da helfen auch keine Stoßgebete. Brasilien braucht dringend Reformen. Ob die allerdings von der derzeitigen Regierung in Angriff genommen werden? 
Absteiger Brasilien
Vom Hoffnungsträger zum Sorgenkind
Kurz vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro durchlebt Brasilien die tiefste Krise seiner jüngeren Geschichte. Sinkendes Wirtschaftswachstum, Skandale und Korruption schockieren das Land.
Noch vor wenigen Jahren war Brasilien der Aufsteiger schlechthin. Die Wirtschaft boomte und wuchs um sieben Prozent im Jahr. Brasilien hatte den beliebtesten Präsidenten der Welt, Lula da Silva, mit Zustimmungswerten um die 80 Prozent. Und bald würde die ganze Welt auf das Land blicken. Erst 2014 die Fußball-Weltmeisterschaft und dann 2016 die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro.

Doch es sollte ganz anders kommen. Die weltweite Wirtschaftskrise erreicht auch Brasilien. China fragt weniger Rohstoffe nach, der Ölpreis sinkt und die regierende Arbeiterpartei hat es versäumt die Wirtschaft zu modernisieren. 

Zwar haben da Silva und seine Nachfolgerin Rousseff mit milliardenschweren Sozialprogrammen rund 30 Millionen Brasilianer aus bitterer Armut befreit. Doch fehlende Reformen in der Bürokratie, in der Infrastruktur und dem Rentensystem holen Brasilien heute ein: ein Minuswachstum von 3,8 Prozent im vergangenen Jahr, die Inflationsrate liegt bei über 10 Prozent und Millionen Brasilianer haben ihren Job verloren.

Korruption - die Krake, die alles durchdringt

Gleichzeitig schockierte der Korruptionsskandalum den halbstaatlichen Ölkonzern Petrobras das Land. Die Ermittlungen deckten in den vergangenen Monaten schmerzhafte Wahrheiten auf. Petrobras war jahrelang ein Selbstbedienungsladen für Abgeordnete zahlreicher Parteien, auch der regierenden Arbeiterpartei, weshalb sich mehr als 50 hochrangige Politiker einem Verfahren stellen müssen. Sie sollen Schmiergeldzahlungen in Milliardenhöhe bei der Vergabe von Aufträgen von Petrobras an Bauunternehmen kassiert haben.

"Tschüss meine Liebe". Viele Brasilianer waren unzufrieden mit Dilma Rousseffs Politik und freuten sich über ihre Suspendierung.
"Tschüss meine Liebe". Viele Brasilianer waren unzufrieden mit Dilma Rousseffs Politik und freuten sich über ihre Suspendierung.
Die Wirtschaftskrise und der Petrobras-Skandal haben in den vergangenen Monaten Millionen von Brasilianern auf die Straße getrieben. Immer wieder demonstrierten sie gegen die Regierung. Die konservative Opposition nutzte die Gunst der Stunde, organisierte Mehrheiten im Kongress und leitete ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsidentin Rousseff ein. Sie soll im Staatshaushalt getrickst haben, Korruption wird ihr nicht nachgesagt. Vize-Präsident Michel Temer übernimmt ihr Amt. Damit wird er die Olympischen Spiele am 5. August in Rio de Janeiro eröffnen. Ob Rousseff endgültig abgesetzt wird, entscheidet sich wohl erst nach den Spielen.

Reformen sind dringend notwendig

Interimspräsident Temer soll es nun richten. Doch er präsentierte ein Kabinett, das ausschließlich aus weißen Männern besteht. Keine Frauen, keine Schwarzen. Es ist die alte, konservative Elite, die im 200 Millionen Einwohner zählenden Schmelztiegel Brasilien wieder nach der Macht gegriffen hat.
Ein Reformschub ist dringend notwendig. Das Gesundheitssystem liegt am Boden. Das Zika-Virus hat Brasilien kalt erwischt. In den staatlichen Krankenhäusern fehlt es an Geräten und Kapazitäten.Nicht besser sieht es bei der Bildung aus.


Ein Lehrer an einer staatlichen Schule verdient umgerechnet keine 600 Euro im Monat. In den Gebäuden bröckelt der Putz, und die Dächer sind undicht. In vielen Schulen in Rio de Janeiro findet seit März kein Unterricht statt, weil die Lehrer streiken. Schüler besetzen ihre Schulen, um für bessere Lernbedingungen zu demonstrieren.

Gewalt und Kriminalität steigen wieder an

© Philippe GuinetZDF-Korrespondent Andreas Wunn und sein Team begleiten eine Polizeipatrouille in einer Favela in Rio de Janeiro
ZDF-Korrespondent Andreas Wunn und sein Team begleiten eine Polizeipatrouille in einer Favela in Rio de Janeiro
Gewalt und Kriminalität steigen in weiten Teilen Brasiliens wieder an. Auch in Rio de Janeiro gibt es mehr Überfälle und mehr Morde. Die sogenannte Befriedung von rund 40 Favelas vor der Fußball-WM 2014, mit der die Drogengangs vertrieben und eine feste Polizeipräsenz installiert werden sollte, hat nicht den erhofften Durchbruch gebracht. In vielen dieser Armenviertel gehen Gewalt und Drogenhandel weiter.


Der Sicherheitssekretär von Rio de Janeiro bestätigte dem ZDF im Interview, dass der Anstieg der Kriminalitätsstatistik auch mit der Wirtschaftskrise zusammenhänge. Dem Bundesstaat Rio de Janeiro stehen weniger Finanzmittel zur Verfügung, insgesamt sind weniger Polizisten als bisher auf der Straße.

Es ist ein tristes Bild, das das Olympialand in diesen Tagen abgibt. Die brasilianischen Klischees - Strand, Sonne, Samba, Fußball, Caipirinha - sie wirken plötzlich matt und aufgesetzt.

Da helfen auch keine Stoßgebete. Brasilien braucht dringend Reformen. Ob die allerdings von der derzeitigen Regierung in Angriff genommen werden? 

Freitag, 8. Juli 2016

Copacabana-Flash *** Dilma Rousseff - ARD-Programmbeschwerde wegen Nachrichtenunterdrückung zum Putsch...



Veröffentlicht am 08.07.2016

Das Autorenteam Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer legte Ende Mai 2016 eine Programmbeschwerde gegen die ARD ein. In ihrer fundiert begründeten Beschwerde legten sie der ARD Nachrichten-Unterdrückung im Zusammenhang mit dem Amtsenthebungsverfahren der Brasilianischen Präsidentin zur Last. (von hm).

http://www.kla.tv/8438



Quellen/Links:
http://www.nachdenkseiten.de/wp-print...
http://www.heise.de/tp/artikel/48/483...
http://www.folha.uol.com.br/poder/201...
http://www.nytimes.com/2016/05/24/wor...

Abhörskandal belegt Putsch in Brasilien

 25.05.2016

Der Präsident der PMDB, Romero Jucá, spricht in geleakten Aufnahmen von Absprachen mit Militär und Richtern und gibt Gründe für Amtsenthebung preis

In Brasilien wird die De-facto-Regierung unter dem rechtsgerichteten Politiker Michel Temer von einem Abhörskandal erschüttert, der die Kritik von Widersachern des parlamentarischen Putsches (In Brasilien herrschen jetzt Alte, Reiche, Weiße und Rechte) gegen die gewählte Präsidentin Dilma Rousseff bestätigt. Den Aufnahmen zufolge, die der einflussreichen Tageszeitung Folha de São Paulo zugespielt wurden, hat der bisherige Planungsminister im Kabinett von Temer, Romero Jucá, den Sturz von Rousseff geplant, um Korruptionsermittlungen gegen sich selbst, Temer und andere Vertreter der Oligarchie in Politik und Wirtschaft zu verhindern.
Nachdem die Folha am Montag Abschriften des rund 75-minütigen Gesprächs zwischen Jucá und einem Manager des staatlichen Erdölkonzern Petrobras, Sérgio Machado, veröffentlichte, musste Jucá zurücktreten. Er ist damit der zweite führende Akteur des parlamentarischen Putsches gegen Rousseff, der im Zuge der Staatskrise in dem südamerikanischen Land selbst stürzt. Anfang Mai war bereits der Präsident des Abgeordnetenhauses und Rousseff-Gegner Eduardo Cunha seines Amtes enthoben worden.


Im Zentrum des Korruptionsskandals steht der halbstaatliche Konzern Petrobas. Bild: Junius/gemeinfrei
Mit Jucá verliert Temer einen seiner wichtigsten Vertrauensleute und führenden Köpfe bei den geplanten neoliberalen Reformen. Nachdem Rousseffs Suspendierung für maximal 180 Tage Mitte Mai nach einem entsprechenden Votum des Abgeordnetenhauses auch von Senat bestätigt worden war, hatte der bisherige Vize-Präsident die Amtsgeschäfte übernommen und - obwohl nicht gewählt - einen radikalen Politikwechsel eingeleitet.
Die Veröffentlichung des abgehörten Gesprächs zwischen seinem Vertrauensmann Jucá und dem Petrobras-Mann Machado schaden seiner ohnehin unbeliebten De-facto-Führung schwer: In dem Gespräch bestätigt Jucá nicht nur, dass es beim Sturz Rousseffs im Kern darum ging, Ermittlungen gegen Vertreter der Oligarchie in einem der größten Korruptionsskandale der Geschichte Brasiliens zu verhindern. Die Operation "Lava Jato" - etwa: Autowäsche - hatte weitreichende Schmiergeldzahlungen bei der Auftragsvergabe von Petrobras offengelegt.

Ermittlungen sollte gestoppt werden, Armee und Richter waren eingeweiht

Bei dem nun veröffentlichen Gespräch im März zeigte sich Jucá gegenüber Machado davon überzeugt, dass nur ein Sturz Rousseffs, die sich vehement für Ermittlungen im Lava-Jato-Skandal eingesetzt hatte, den Druck von den Beschuldigten nehmen könne. Zu ihnen gehören auch Jucá und Machado.
Der Präsident der Temer-Partei PMDB zeigte sich vor allem besorgt über das Vorgehen des Ermittlungsrichters Sérgio Moro. Dieser scheue nicht davor zurück, auch hochrangige Politiker und Wirtschaftsfunktionäre anzuklagen, Generalstaatsanwalt Rodrigo Janot könne die Ermittlungen sogar noch ausweiten. Nur mit einem schnellen Sturz Rousseffs sei man noch in der Lage, die Ermittlungen zu stoppen.
Mit seinem Rücktritt bestätigte Jucá nun die Authentizität der Aufnahmen. Es handele sich aber, so seine Verteidigung im Interview mit dem Blogger Fernando Rodrigues, um ein Missverständnis. Seine Aussagen seien "banal" und aus dem Kontext gerissen worden.
Die brasilianische Öffentlichkeit sieht das allerdings anders, wie ein Blick in die Medienberichte und Kommentarspalten zeigt. Dazu tragen zwei brisante Aspekte des abgehörten Gesprächs bei:
  1. Jucá hatte sich wenige Wochen vor dem parlamentarischen Putsch gegen Rousseff die Unterstützung von Generälen gesichert, damit die Armee den Sturz der gewählten Präsidentin akzeptiert. "Ich habe mit den Generälen und kommandierenden Militärs gesprochen. Von ihrer Seite aus gibt es kein Problem, sie sagten, dass sie es absichern werden", sagte der Temer-Vertraute im Gespräch mit dem Petrobras-Manager Machado.
  2. Jucá gibt in dem Gespräch zudem an, den Rousseff-Gegnern die Unterstützung führender Richter gesichert zu haben. Beim Obersten Gerichtshof gebe es "nur eine kleine Anzahl" von Richtern, zu denen er nicht hätte vordringen können. Zu ihnen gehörte Teori Albino Zavascki, der von Rousseff benannt worden war. Von Zavascki sei nicht zu erwarten, dass er dabei helfe, die Antikorruptionsermittlungen einzustellen, gestand Jucá, der zudem mit der Unterstützung von Medienkonzernen argumentierte.
Die Veröffentlichung des heimlichen Mitschnitts zeigen indes auch, dass die Rousseff-Gegner durchaus nicht alle Widersacher auf ihre Seite gezogen haben.

Freitag, 17. Juni 2016

Im Copacabana Flash *** Zeit- und Geld-Probleme - Schafft Rio das bis Olympia?


   Interview mit Bürgermeister Eduardo Paes: 

Schafft Rio das bis Olympia?


An der U-Bahn wird noch immer gebaut, das Land befindet sich in einer schweren Krise - kurz vor Olympia gibt es in Rio viele Probleme. Bürgermeister Paes ist sich im tagesschau.de-Interview aber sicher: "Viele spüren den positiven Einfluss von Olympia bereits heute."

tagesschau.de: In drei Monaten ist Rio de Janeiro Gastgeber der Olympischen Spiele. Liegen die Bauarbeiten im Zeitplan, wird etwa die neue U-Bahn rechtzeitig fertig?

Eduardo Paes: Sie müssen unterscheiden zwischen den Olympia-Baustellen und den Infrastruktur-Projekten, also dem olympischen Vermächtnis. Bei den Spielstätten liegen wir gut im Zeitplan. Lediglich beim Velodrom gab es einige Verzögerungen, aber auch das wird bis Ende Mai fertig.

Bei der Infrastruktur ist das etwas anders: Da planen wir eine Zusatzspur über 160 Kilometer für Schnellbusse und eine Tramlinie von 26 Kilometern. Der Staat Rio baut außerdem die 16 Kilometer U-Bahn-Strecke in den Stadtteil Barra da Tijuca. Aber trotz Verzögerungen: Auch die neue U-Bahn stellen wir bis zu den Spielen fertig.

Bauarbeiter in der neuen U-Bahn-Linie von Rio | Bildquelle: AFP
Soll bis Juli fertig sein: Die neue Linie 4 der U-Bahn von Rio de Janeiro.

tagesschau.de: Kritiker sagen, es wird vor allem in Gegenden investiert, die ohnehin boomen - wie das Olympia-Viertel Barra da Tijuca. Was haben die einfachen Menschen von den Spielen?

Paes: Wir haben die olympischen Stätten in Barra errichtet, weil wir keine Steuergelder verschwenden wollten. Hier konnten wir das Gelände gemeinsam mit privaten Investoren entwickeln. Das olympische Dorf wird von einem Investor gebaut, der das Gelände hinterher weiter nutzt - ganz ohne öffentliche Gelder. Viele Investitionen konnten wir nur wegen Olympia machen. Auch die neue Infrastruktur nutzt vor allem den Armen, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind. Andere Viertel haben erstmals eine Wasser- und Abwasserversorgung bekommen. Das war seit 150 Jahren nötig - wir haben es angepackt.

"Es ging uns nie darum, die informellen Siedlungen zu verstecken"

tagesschau.de: Andererseits gibt es auch die Verlierer von Olympia: Die Favela Vila Autódromo wurde abgerissen, weil sie in der Nähe der Sportstätten liegt. Warum war das nötig?

Paes: Es gab in der Favela keine Zwangsräumungen, das ist wichtig. Die meisten der 600 Familien haben eine Entschädigung erhalten, damit sie umziehen. Einige konnten sogar bleiben: Sie bekommen nach Olympia neue Häuser auf dem alten Gelände. Es ging uns nie darum, die informellen Siedlungen zu verstecken. Das ist in Rio auch gar nicht möglich. Die Räumung war vielmehr eine Frage der Infrastruktur: Dort sollte ein Zugangsweg zum Olympiagelände entstehen.

Abriss eines Hauses in Rio | Bildquelle: AFP
Noch im März wurden Häuser, die in der Nähe der Sportstätten stehen, abgerissen.

tagesschau.de: Die olympischen Segelwettbewerbe finden in der stark verschmutzten Guanabara-Bucht statt. Wie gefährlich ist das für die Sportler?

Paes: Der Bundesstaat Rio hat sich verpflichtet, die Bucht zu 80 Prozent vom Müll zu säubern. Das ist uns nicht ganz gelungen. Aber wir arbeiten weiter daran. Für Olympia ist das aber kein Problem, denn die Wettbewerbe finden am Eingang der Bucht statt, der von dem Müllproblem nicht betroffen ist. Die Sportler haben also nichts zu befürchten.

tagesschau.de: Die Bilder des eingestürzten Olympia-Radwegs mit zwei Toten gingen um die Welt. Welche Verantwortung tragen Sie für das Unglück?

Paes: Für die Einsturz des Radweges fühle ich mich schon verantwortlich und bedauere das sehr. Aber ich bin auch kein Ingenieur und habe die Planungen nicht gemacht. Brasilien hat sicher seine Probleme, nur die haben andere Länder auch. Was ist mit dem Flughafenbau in Berlin? Wer ist dafür verantwortlich?

Immerhin lernen wir aus unseren Fehlern: Das zeigt sich auch daran, dass gerade viele Politiker wegen Korruption angeklagt werden. Das ist ein neuer Prozess und ein großer Fortschritt. Zum ersten Mal in Brasiliens Geschichte werden auch reiche und mächtige Männer verhaftet.

Der eingestürzte Radweg in Rio | Bildquelle: AFP
Die Bilder des eingestürzten Radwegs gingen um die Welt.

"Zwischen den Spielen und der Krise unterscheiden"

tagesschau.de: Als Rio den Zuschlag für Olympia bekam, ging es Brasiliens Wirtschaft bestens. Heute stecken Wirtschaft und Politik des Landes in einer tiefen Krise. Ärgert Sie das?

Paes: Ich denke, das wird die Olympischen Spiele nicht beeinflussen: Die Menschen können sehr wohl zwischen den Spielen und der Krise unterscheiden. Das ist eine ganz andere Situation als vor der Fußball-Weltmeisterschaft, als das Gefühl vorherrschte: Wir brauchen die WM nicht. Die Menschen gingen auf die Straße gegen die Korruption und für eine bessere Verwaltung. Vor Olympia gibt es trotz der massiven Wirtschaftskrise keine Proteste.

tagesschau.de: Rio de Janeiro zahlt aktuell keine Gehälter mehr aus, das hat keinen Einfluss auf Olympia?

Paes: Das ist ein Problem des Bundesstaates. Dieser kann seine Angestellten und Beamten derzeit nicht bezahlen. Die Stadt Rio de Janeiro, die für die Olympischen Spiele verantwortlich ist, steht wirtschaftlich gut da und hat solche Probleme nicht.

tagesschau.de: Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff steht unmittelbar vor einer Amtsenthebung, sie soll öffentliche Mittel fehlverwendet haben. Wer wird die Spiele nun eröffnen?

Paes: Aus Höflichkeit möchte ich die Frage eigentlich nicht beantworten. Aber derzeit sieht vieles danach aus, dass der Senat der vorübergehenden Suspendierung zustimmt. Dann übernimmt der Vizepräsident Michel Temer die Amtsgeschäfte. Die aktuelle politische Krise liegt vor allem an der Unfähigkeit der Präsidentin, Koalitionen zu schmieden. Auch das ist eine ganz andere Situation als vor der WM. Viele spüren den positiven Einfluss von Olympia bereits heute.

Das Interview führte Peter Neitzsch für tagesschau.de.



Donnerstag, 2. Juni 2016

Copacabana Flash *** US-Rache an Präsidentin Dilma Rousseff?



Brasiliens Wirtschaft schrumpft immer schneller. Im dritten Quartal ist die Wirtschaftsleistung der größten Volkswirtschaft Südamerikas im Vergleich zum Vorquartal um 1,7 Prozent gesunken – nach einem noch größeren Minus von 2,1 Prozent im zweiten Vierteljahr – Zahlen der Statistikbehörde.
Das ist schon das dritte Quartal in Folge, dass die brasilianische Wirtschaft schrumpft – heißt Rezession. Das rohstoffreiche Land leidet unter dem niedrigen Ölpreis, einer Inflation von fast zehn Prozent, schwachem Konsum und steigender Arbeitslosigkeit. Außerdem halten sich die Unternehmen bei ihren Investitionen zurück.
Hinzu kommt ein Korruptionsskandal, in den das größte Unternehmen Petrobras (Umsatz rund 123 Milliarden Euro) involviert ist. Zu allem Überfluss hat das Land außerdem seit einigen Wochen mit einer Naturkatastrophe zu kämpfen. Giftiger Schlamm hat eine ganze Region unter sich begraben. In einer Eisenerzmine waren Dämme gebrochen. Brasilien ist mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund zwei Billionen Euro die siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt.

  US-Rache an Präsidentin Dilma Rousseff?

Die Inflation wirkt sich auf den Preis von vielen beliebten Heilmitteln aus  - Steigerung erreicht bis 190%!

Für 2 us-amerikanische Spezial-Pharmazeutikas ist liegt die Teuerung sogar bei 978% !

Mehrere beliebte Heilmittel sind nun in den Apotheken massiv teurer. 
Die Regierung subventioniert durch das Ministerium für Gesundheit  einen Grossteil 
der meistverschriebenen Arzneien.

Die Gesundheitsbehörde informiert, dass die Preise von vier Arznei-Kategorien mit der Pharmaindustrie neu verhandelt werden. Nicht darunter fallen jedoch Windeln für Erwachsene und Verhütungsmittel. 

Die gute Nachricht jedoch ist, dass der Verbraucher Medikamente für Bluthochdruck, Diabetes und Asthma auch weiterhin (gegen Rezept) gratis beziehen kann. 


Montag, 30. Mai 2016

Im "Copacabana Flash" *** „Teatro Rebolado“ und die „Era do Radio“ - Ein Strefzug durch die Geschichte



Noch etwas von der brasilianischen Musik:
„Teatro Rebolado“ und die „Era do Radio“


Hallo Leute!
Es ist ein großes Vergnügen, Dich hier zu haben! Hier, kannst Du eine
kleine Probe haben der schönsten Musik aus unserer Music Hall
und von einigen der Haupt-Exponenten unserer Musik. Sternstunde!
Musik aus Brasilien, aus einem so großes Land, das viele
unterschiedliche Rhythmen hervorbrachte, in der Absicht, die Welt
darzustellen, bezw. abzubilden


In den 30er Jahren sind die luxuriösen Auffuehrungen erschienen und
die zeigten bereits unsere Stars und Vedetten, die den Ursprung zum
Teatro Rebolado legten.

Am berühmtesten waren die von Walter Pinto und Carlos Machado mit
Talenten wie Carmen Miranda, Wilza Carla, Dercy Gonçalves und Elvira
Pagã besetzten Aufführungen, die allesamt zu grossen Erfolgen wurden.




Foto 1 –Carmen Miranda

























Foto 2 –Wilza Carla













Foto 3 – Dercy Gonçalves
















Foto 4 - Elvira Pagã

Das Teatro Rebolado wurde in Brasilien benannt durch die
Zeitschrift „Theater“, die sich allerdings immer mehr hin zum Nackt-Magazin,
statt zu Texten oder Plots entwickelte.

Ende der 40er Dekade Anfangs der folgenden Jahre wurde das Teatro
Rebolado immer öfter als Teatro de Revista genannt.

Der Rebolado, wie er benannt wurde, geriet in in den Sechziger Jahren
in eine Zerfalls-Phase, die durch die Konkurrenz zum Fernsehen und auch
wegen der strengen Kontrolle durch die militärischen Diktatur begründet
war.

Stanislaw Ponte-Preta (pseudonymous von Sergio Porto) schrieb dann in
der Zeitschrift „Manchete“ wieder über das Teatro Rebolado. U.a. mit der
Publikation eine Spalte von Jacinto Thormes, in der er „die am besten
gekleidet Frauen des Jahres“ kürte,

Porto ergänzte diese Themen mit „Frauen die am wenigsten bekleidet
waren“, bei denen er Fotos von Vedetten des Rebolado zeigte. Als
Resultat daraus wurden dann die „Certinhas Lalau“, mit Berühmtheiten
wie Aizita Nascimento, Betty Faria, Bruzzi Blende, Mara Rúbia, Norma
Bengell, Virginia Weg, mehr als hundertmal gezeigt.




Foto 5 - Aizita Nascimento












Foto 6 - Betty Faria



Foto 7 - Bruzzi Blende




Foto 8 - Virginia Lane

















Foto 9 - Mara Rúbia




Foto 10 - Norma Bengell



Doris Kotelinski
mit Gruss aus Brasilien.

Dienstag, 17. Mai 2016

Copacabana-Flash *** Amtsenthebungs-Verfahren Rousseff – ein von den USA gesteuerter Putsch?




PUTSCH IN BRASILIEN

Amtsenthebungs-Verfahren Rousseff – ein von den USA gesteuerter Putsch?



Veröffentlicht am 12.05.2016
Das laufende Amtsenthebungsverfahren gegen die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff spaltet das Land wie nie zuvor und die Nerven liegen blank, wie die Tagesschau des Schweizer Fernsehen am 11. Mai 2016 berichtete. Einige Indizien sprechen dafür, dass es sich beim Amtsenthebungsverfahren gegen Rousseff um einen von den USA gesteuerten Putsch handeln könnte.

Ulrich Achermann, correspondente da Rádio Suíça SRF para a América do Sul, disse a respeito dele, a citar: "Eduardo Cunha é um criminoso. Seu nome aparece várias vezes em conexão com propinas. Ele tinha seis contas secretas na Suíça e agora dirige um caso criminal contra ele "- Veja mais na .:http://latschariplatzspecial.blogspot.com.br/2016/05/copacabana-flash-amtsenthebungs.html#sthash.lj8vbdjp.dpuf


WICHTIGER HINWEIS: Solange wir nicht gemäss der Interessen und Ideologien des Westens berichten, müssen wir jederzeit damit rechnen, dass YouTube weitere Vorwände sucht um uns zu sperren. Vernetzen Sie sich darum heute noch internetunabhängig! http://www.kla.tv/vernetzung

Sie wollen informiert bleiben, auch wenn der YouTube-Kanal von klagemauer.tv aufgrund weiterer Sperrmassnahmen nicht mehr existiert? Dann verpassen Sie keine Neuigkeiten: http://www.kla.tv/news

von dd.
Quellen/Links:
- http://www.srf.ch/news/international/...
- http://www.srf.ch/news/international/...
- SRF1 8.00 Uhr Nachrichten vom 12.5.2016
- https://deutsch.rt.com/amerika/37586-...
- https://deutsch.rt.com/amerika/37827-...
- https://deutsch.rt.com/amerika/37290-...
- https://www.youtube.com/watch?v=GFB7t...
- https://de.wikipedia.org/wiki/Glenn_G...

- Bereits ausgestrahlte Sendungen:
- Amtsenthebungsverfahren gegen Dilma Rousseff – Teil eines Plans um die globale Vorherrschaft?
- http://www.kla.tv/8118
- Goldman Sachs - Eine Bank lenkt die Welt
- http://www.kla.tv/7793
- Die modernen (US-) Kriege durchschaut – „Nie wieder Krieg!“
- http://www.kla.tv/8134
- Instrumentalisierende Kriegsführung [Flüchtlinge als Kriegswaffe?!]
- http://www.kla.tv/6603
- Terroristische Aktionen friedlicher Demonstranten
- http://www.kla.tv/2389
- Warum die aktuellen Syriengespräche eine Farce sind
- http://www.kla.tv/8132
- Venezuela: Worauf ist die Wahlniederlage Maduros zurückzuführen?
- http://www.kla.tv/7288




Amtsenthebungsverfahren gegen Dilma Rousseff – Teil eines Plans um die globale Vorherrschaft? 19.04.2016
Am 17. April 2016 stimmten über zwei Drittel der Mitglieder des brasilianischen Abgeordnetenhauses für den Beginn eines Amtsenthebungsverfahrens gegen die amtierende Präsidentin Dilma Rousseff. Folgt Mitte Mai auch der Senat, wäre Rousseff für maximal 180 Tage von ihren Amtsgeschäften enthoben. 
Nach dieser Frist müsste dann der Senat mit einer Zweidrittelmehrheit endgültig für Rousseffs Amtsenthebung stimmen. Ansonsten würde sie in ihr Amt zurückkehren. Rousseff wird der Korruption beschuldigt. Ihre Gegner werfen ihr zudem vor, sie habe den Zustand der Staatsfinanzen geschönt, um vor der letzten Wahl ihre Chancen zu verbessern. 
Doch bewiesen werden konnte nichts. Der brasilianische Politologe João Feres Júnior sagte dazu, ich zitiere: „Die Ironie des Amtsenthebungsverfahrens ist, dass gegen die Präsidentin gar nichts vorliegt. Während einige von denen die sie loswerden wollen in Korruptionsskandale verwickelt sind. Es ist so, als würden Diebe über eine Unschuldige richten.
“ Die treibende Kraft im Amtsenthebungsverfahren ist Eduardo Cunha, der Präsident der Abgeordnetenkammer. Ulrich Achermann, Korrespondent des Schweizer Radios SRF für Südamerika, sagte über ihn, Zitat: „Eduardo Cunha ist ein Krimineller. Sein Name taucht immer wieder in Zusammenhang mit Schmiergeldzahlungen auf. Er besaß sechs geheime Konten in der Schweiz und nun läuft ein Strafverfahren gegen ihn.“ 
Dilma Rousseff selbst gab sich, als erste Reaktion auf die Abstimmung, kämpferisch und sie nannte das Vorgehen ihrer Gegner erneut einen «Staatsstreich». Die Abstimmung sei «Gewalt gegen Wahrheit, gegen Demokratie und gegen die demokratische Vorherrschaft des Rechts». Könnte es sich tatsächlich um einen «Staatsstreich» handeln und was steckt hinter dem Amtsenthebungsverfahren? Um dieser Frage nachzugehen lohnt sich ein Blick auf die größeren Zusammenhänge der Weltpolitik. 
 Der US-amerikanische Publizist Paul Craig Roberts, stellvertretender Finanzminister unter der Reagan-Regierung in den Jahren 1981 bis 1989, sieht das Amtsenthebungsverfahren gegen Rousseff als Teil der US-amerikanischen, neokonservativen Agenda. Die neokonservative Ideologie – die nichts mit konservativen Werten zu tun habe – sei die „amerikanische Vorherrschaft über die Welt“, so Roberts. Die Vorherrschaft über die Welt zu haben, bedeute „die anderen unterwerfen zu müssen, was auch Russland und China einschließt“. Roberts wörtlich: „Deshalb treiben die Neokonservativen die USA und Westeuropa in einen Konflikt mit Russland und China“. 
Roberts glaubt, dass alle Probleme der sogenannten BRICS-Staaten – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – gezielt von Washington herbeigeführt werden, um letztlich Russland zu schwächen. Was in Brasilien vor sich gehe, sei ein Versuch, die führenden Politiker der Reformpartei – der gemäßigten sozialdemokratischen Arbeiterpartei (PT) – verhaften zu lassen. Zuerst traf es Rousseffs Vorgänger Lula da Silva und jetzt sie selbst. Zitat Paul Craig Roberts: „Und dies ist unser (sprich Washingtons) Werk. Wir versuchen jene politische Partei in Brasilien loszuwerden, die Brasilien zu den BRICS brachte, in ein Bündnis mit Russland, China und Indien.“ 
Zur Erinnerung: Die fünf großen BRICS-Staaten machen um die 40 % der Weltbevölkerung aus und fast 25 % der Weltwirtschaftsleistung. Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff hat bei dem 7. Gipfeltreffen der BRICS-Staaten im Juli 2015, eine verstärkte Kooperation mit Moskau angekündigt. Angesichts der Sanktionen der USA und der EU gegen Moskau, exportiert der südamerikanische Staat zunehmend Agrarprodukte nach Russland. 
Zudem betonte Rousseff die Bedeutung der auf dem Treffen ins Leben gerufenen „Neuen Entwicklungsbank“, New Development Bank, kurz NDB. Die NDB wurde als eine Alternative zu den vom Westen dominierten Institutionen „Weltbank und IWF“ gegründet und soll auch ein Ende der Dollar-Dominanz einleiten. Die offensichtliche Wirtschaftskriegs-Strategie der USA, Russland über die westdominierten Finanzmärkte unter Druck zu setzen, wird damit schwieriger werden. 
 Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff ist bei weitem nicht das einzige Staatsoberhaupt, das es plötzlich mit einem innenpolitischen Machtkampf zu tun bekam und mit allen Mitteln abgesetzt werden sollte. Das geschah schon so manchem, dessen Regierung einen russlandfreundlichen Kurs fuhr oder sich auf eine engere, politische sowie wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland einließ. Dieser Zusammenhang ist kaum zu leugnen. 
Erinnern wir uns an den blutigen Putsch gegen den damaligen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowytsch im Jahr 2014 oder an die Bestrebungen, den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad mit allen Mitteln abzusetzen, was man auch beim Staatspräsidenten Venezuelas Nicolás Maduro versucht. 
Verfolgen Sie diese Spur – der Festigung der US-amerikanischen globalen Vorherrschaft durch Schwächung Russlands – weiter. Auch innenpolitische Ereignisse, wie das Amtsenthebungsverfahren gegen Rousseff, werden aus diesem Hintergrund erklärbar. Guten Abend.
von dd.




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